1948 Gründung des ÖRK

Seit der Gründung der Evangelischen Allianz war der Gedanke einer vermehrten Gemeinschaft unter einzelnen Christen und auch verschiedenen Kirchen nicht mehr abzuweisen: zu ähnlich waren die allen Kirchen gemeinsamen Probleme und Herausforderungen: verbreitete Säkularisierung und die sozialen Folgen der Industrialisierung auf der Nordhalbkugel, die Folgen des Kolonialismus, die Armutsbekämpfung und der Missionsauftrag auf der Südhalbkugel standen seit dem frühen 19. Jh. auf der gemeinsamen Agenda. Dazu wurde die Zertrennung der Christenheit nicht nur als hinderlich, sondern mehr und mehr auch als geistliches Ärgernis erfahren.
Aus verschiedenen Bewegungen und Konferenzen seit Beginn des 20. Jh. und unter dem Eindruck der Verheerungen durch zwei Weltkriege entstand 1948 der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) mit Sitz in Genf.

In Deutschland bildet die ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen), ebenfalls 1948 gegründet, den nationalen Christenrat. Hier ist die römisch-katholische Kirche , anders als in Genf, mittlerweile Vollmitglied.
Die Aufgabe, höchst unterschiedliche Kirchen und Traditionen miteinander in ein fruchtbares Gespräch zu bringen, stellt an die Toleranz der einzelnen hohe Anforderungen, damit man gemeinsam erfüllt, was getan werden muß „zur Ehre des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes“.