1846 Gründung der Evangelischen Allianz

In der Mitte des 19. Jh.s wurde vielen protestantischen Christen, besonders in Grossbritannien, die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit bewusst. Die Gründe lagen hauptsächlich in der Zersplitterung des Protestantismus, in den vielfältigen drängenden sozialen Problemen der Industrialisierung und dem Erstarken des politischen Katholizismus, das als bedrängend erfahren wurde.
So wurde 1846 in London von über 900 Teilnehmern aus 52 evangelischen Kirchen die Evangelische Allianz als weltweites Netzwerk gegründet. Sie war und ist keine Kirche, sondern ein Zusammenschluss gleichgesinnter Christen aus verschiedenen evangelischen Kirchen.
„Ökumene“ im heutigen Sinne war damals nicht vorstellbar, man einigte sich in einer neun Punkte plus zwei Fußnoten umfassenden „Basis“ auf einen Minimalkonsens. In der Präambel heißt es:
„Dass die Mitwirkenden bei der Allianz nur solche Personen sein sollen, die das festhalten und bewahren, was üblicherweise unter Evangelischer Sicht verstanden wird, wobei hinsichtlich der Glaubenslehre Milde walten soll“ und die zweite Fußnote hält fest, dass die Allianz nicht das Ziel hat, Glaubenslehren einander anzugleichen, „sondern dass alle ihre religiösen Überzeugungen in gebührender Duldsamkeit und brüderlicher Liebe festhalten und verteidigen.“
NB: Die heute gültige „Glaubensbasis“ der Ev. Allianz hat allerdings keine Ähnlichkeit mit dem damals verabschiedeten Text.