Als ab ca. 1517 die Ereignisse stattfanden, die später mit dem Begriff „Reformation“ bezeichnet wurden, war der Gedanke an Toleranz in weiter Ferne. Im Gegenteil: man beschuldigte, beschimpfte und verunglimpfte einander mit allen Mitteln (hier zum Beispiel trägt das Tier aus der Apokalypse eine Papstkrone). Das bevorzugte Medium waren Flugschriften und -blätter, die dank der neuen Buchdruckerkunst relativ preiswert in großen Auflagen hergestellt werden konnten. Auf die Reformation folgte auf katholischer Seite die „Gegenreformation“, die seit dem Konzil von Trient (es tagte mit Unterbrechungen von 1548-1563) tatkräftig und mit gewissem Erfolg versuchte, verlorene Rechte, Besitztümer und Gebiete samt Einwohnern wiederzugewinnen. Ein besonderes Augenmerk lag im Reichsgebiet auf den jeweiligen Regenten, da sie nach dem Augsburger Religionsfrieden (s. dort) das Recht hatten, die Religion ihrer Untertanen zu bestimmen. |